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Engagement-Konzept

Die Applikation enthält ein leistungsstarkes Engagement-Verwaltungs-Tool, das mehrfache Engagement-Einträge enthält, die jeweils zu berücksichtigen sind.

Internationale und nationale Anforderungen machen es manchmal notwendig, eingegangene Verbindlichkeiten, die ein Risiko für die betreffende Bank in Ihrer Bilanz darstellen, auszuweisen. Es bestehen verschiedene Level solcher Verbindlichkeiten, die von Land zu Land unterschiedlich zu handhaben sind.

Die Basis-Idee dieses Konzepts ist es, dass jede Transaktion / Situation, die zur Notwendigkeit führen kann, einen Nachweis für das Engagement und / oder der Verbindlichkeit auf Seiten der Bank zu haben, zu einem Engagement-Vermerk führt. Einige dieser “Verbindlichkeiten” müssen als “Aktiva” oder als “Eventual-Verbindlichkeiten” ausgewiesen werden. Andere “Verbindlichkeiten” benötigen lediglich eine Limiterfassung oder nicht, aber keine Buchung im Hauptbuch der Bank. Diese werden dazu benutzt, bestimmte Einzelheiten einem Beteiligten (Kunde, Auslandsbank usw.) zu bestätigen. Derartige Einzelheiten können beispielsweise die Dokumenten-Gegenwerte von Dokumentensätzen sein, die sich in den Händen der Bank befinden und zu einem bestimmten Tag unbezahlt waren. Entsprechend ist die folgende Beschreibung von “Verbindlichkeit” möglich.

Beschreibung von “Verbindlichkeit” (die Zahlen beziehen sich auf Risikoklassen):

  1. Feststehende Verbindlichkeit, die eine feststehende Verpflichtung / Risiko für eine Bank darstellt (beispielsweise Akzeptierung einer Tratte, Gewährung von Krediten usw.). Derartige Verbindlichkeiten müssen in der Bankbilanz ausgewiesen werden.
  2. Verbindlichkeiten, die sich in eine feststehende Verpflichtung / Risiko für die Bank verwandeln können (beispielsweise Eröffnung von Akkreditiven und Garantien, Bestätigung (einschl. Ankaufszusagen) von Export-Akkreditiven, Warenfreistellungen usw.). Derartige Verbindlichkeiten müssen in der Bankbilanz unter Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen werden.
  3. Verbindlichkeiten, die ein Risiko für die Bank beinhalten können, aber nicht in der Bankbilanz auszuweisen sind (beispielsweise Zahlungen unter Vorbehalt bei Export-Akkreditiven in den Fällen, bei denen die Kreditwürdigkeit des Begünstigten ausreicht). In diesen Fällen wird ein internes Limit belegt.
  4. Mögliche Risiken aus dem Geschäft, die nicht verglichen werden können mit den Verbindlichkeiten, die unter 1. - 3. genannt sind, wie beispielsweise die Vorlage von Dokumenten, die Eigentum des Kunden sind usw.

Um die verschiedenen Anforderungen, die sich aus derartigen Verbindlichkeiten ergeben, zu erfüllen, beinhaltet die Applikation ein Limitsystem, das auf den Bedarf jeder einzelnen Bank angepasst werden kann. Weiterhin können Buchungen erzeugt werden, die danach an das Hauptbuch der Bank übergeben werden. Die Applikation ist in der Lage, “interne Buchungen” zu erzeugen, die dann mit der Limitbelegung verbunden sind oder nicht.

LIA Klasse* “Aktiva und Passiva” Buchung in der Bilanz “Eventualverbindlichkeit” Buchung in der Bilanz Limit- Kontrolle Bardeckung Interne “Buchung”
1 Ja - Ja Ja Ja
2 - Ja Ja Ja Ja
3 - - Ja Ja Ja
4 - - - - Ja

* Die auf die Geschäftsbereiche anwendbare LIA-Klasse ist detailliert beschrieben, verbunden damit, wie die einzelnen Geschäftsbereiche zu behandeln sind.

“Aktiva und Passiva” Buchung in der Bilanz bedeutet, dass während der “Anlage”, “Aktualisierung” und / oder “Reduktion” einer Verbindlichkeit, eine Buchung für das Hauptbuch erzeugt werden und die betreffende Buchung in der Bankbilanz erscheinen muss.

“Eventualverbindlichkeit” Buchung in der Bilanz bedeutet, dass während der “Anlage”, “Aktualisierung” und / oder “Reduktion” einer Verbindlichkeit, eine Buchung für das Hauptbuch erzeugt und dass die betreffende Buchung in der Bankbilanz erscheinen muss oder, wo möglich, bedeutet es, dass während der “Anlage”, “Aktualisierung” und / oder “Reduktion” einer Verbindlichkeit, alle notwendigen Einzelheiten in einer Nebenbuchhaltung gespeichert werden und in der Bilanz ohne Buchung auf Konten ausgewiesen werden.

Limit-Kontrolle bedeutet, dass das Limit-Kontroll-System der Applikation einbezogen ist und dass es notwendig ist, ausreichend freies Limit zur Erzeugung der fraglichen Transaktion verfügbar zu haben.

Bardeckung bedeutet, dass die Bardeckung auf einem besonderen Deckungskonto gebucht wird. Bardeckung ist für alle Beträge bis zum maximalen Betrag der Verbindlichkeit (LIASUM) möglich. Die Auswahl erfolgt über die Details der jeweiligen Zeile. Auf dem folgenden Pop-up-Panel “Engagement-Details” kann “Cash Cover” oder “Standard Limit” ausgewählt werden. Weitere Informationen zur Bardeckung sind unter “LIACCV Bardeckung” zu finden.

(Früheres Bardeckungsverfahren: Die Voraussetzung zur Anzeige des “Bardeckung” Panel ist, dass das “Engagement” Panel in der Transaktion existiert. Wenn der Bardeckungsbetrag gespeichert ist, wird das Panel immer angezeigt. Anderenfalls ist das Panel nur sichtbar, wenn das “Engagement” Panel ebenfalls sichtbar ist und ein Kontraktänderungsbetrag angegeben ist.)

Mit Facility Limits kann der Benutzer Limits auf einer sehr detaillierten Ebene pro Beteiligtem buchen. Es ist auch für die Bardeckung aktiviert. Weitere Informationen zu Facility Limits sind unter Linien Fazilität zu finden.

Interne “Buchung” bedeutet, dass ein Eintrag für den entsprechenden LIATYP in der Datenbank erzeugt, aktualisiert oder reduziert wird. Entsprechend sind Auswertungen möglich. Interne Buchungen werden dazu benutzt, um verschiedene Beträge, Aktionen und andere Anforderungen zu erhalten, die bei der Bearbeitung von Geschäftstransaktionen erfüllt sein müssen.

Bei der Erzeugung eines neuen Kontrakts erfolgt eine interne “Buchung”, der weitere “Buchungen” während der gesamten Laufzeit des Kontrakts folgen. Dokumentenvorlagen usw. folgt eine entsprechende Aktualisierung der Daten. Dies ermöglicht beispielsweise Auswertungen darüber, für welchen Betrag unbearbeitete Dokumente im Besitz der Bank für einen bestimmten Beteiligten sind, usw. Zusätzlich ist die Disposition der Limits integriert sowie auch das Erzeugen von Buchungen für das Hauptbuch.

Falls ein Engagement im Hauptkontrakt gebucht wurde, werden die Buchungen während der gesamten Laufzeit des Kontrakts im Hauptkontrakt vorgenommen und keine Aufteilung auf Unterkontrakte vorgenommen. Bezüglich der Übertragung von Export-Akkreditiven wird eine Bestätigung im Hauptkontrakt und nicht bei der Übertragung gebucht. Im Falle einer Ankaufszusage nur für die Übertragung, Vorlage von Nachsicht-Dokumenten usw., wird jede Buchung dann im entsprechenden Unterkontrakt vorgenommen und der Hauptkontrakt entsprechend aktualisiert, wenn dies erforderlich ist.

Hinweis: Stellt das Konto-Defaulting in LIA fest, dass das alte Konto für die aktuellen Daten nicht mehr gültig ist (Beteiligter wurde geändert, ein anderer Handlingtype wurde verwendet, usw.), dann wird automatisch eine Umbuchung erzeugt. Diese Funktion kann installationsspezifisch je nach Engagementtyp ein- oder ausgeschaltet sein.

Die Tabelle “Typ der Verpflichtung” zeigt die verschiedenen “Verpflichtungen” und ihr Default in der Applikation.

Engagementkonto und seine Buchung

Standardfunktion (parteibasiert)

Die Beteiligten-basierte Buchung von Verbindlichkeiten ist die Standardfunktion. Die Art des zu verwendenden Kontos (z. B. “EN” für Haftungskonto, “AC” für Akzeptkonto usw.) muss in “Verwalten von Konten” für den Beteiligten definiert werden. Später, wenn ein Vertrag mit dem Beteiligten erstellt wird (z. B. Eröffnen eines Import-Akkreditivs), wird das verknüpfte Haftungskonto für den Beteiligten für die Haftung des Vertrags verwendet.

Wenn für den Beteiligten keine Haftpflichtkonten definiert sind, gibt das System standardmäßig den Schlüssel der Partei an, gefolgt von der Art der erzeugten Haftung (weitere Einzelheiten zur Art der Haftung finden Sie im nachstehenden Abschnitt). Beispiel: Wenn der Extkey einer Partei 123456 ist und ein Import-Akkreditiv eröffnet wird, dann wird das für die Buchung verwendete Verbindlichkeitskonto 123456.AVL sein. Wenn die Partei jedoch bereits ein “EN”-Konto hat, das in Verwalten von Konten definiert ist, würde dieses Konto verwendet.

Diese Konten werden im Bereich “Haftung” angezeigt und auch im Bereich “Buchung” für die Haftungsbuchung verwendet.

Hinweis: Die internen Konten, wie z. B. “CN” Counter Account/Liability Contra Account, werden als interne Konten für die Bank definiert und werden nicht nach Parteien definiert.

Produktbasiert (über Konfigurationsdatei)

Für Banken, die produktbasierte Passivkonten bevorzugen, kann eine “.ini”-Datei eingerichtet werden, in der Kontotypen definiert werden. Zusammen mit den Kontoarten können die Geschäftsbereiche, die diese Funktion nutzen, und die Kontonummern für diese Kontoarten in diesen Geschäftsbereichen in der .ini-Datei definiert werden. Beispiel: Die Kontoart EN kann definiert werden und dann können die Geschäftsbereiche LI und LE definiert werden, um die Kontoart EN zu verwenden. Für die Kontoart EN können für LI und LE unterschiedliche Kontonummern definiert werden. Dadurch werden die spezifischen Kontonummern für die jeweiligen Geschäftsbereiche verwendet.

Die Struktur der Kontonummern für Verbindlichkeiten lautet: “Verbindlichkeitscode, der in der .ini-Datei definiert ist + Kontotyp + Extkey des Beteiligten”.

Diese Konten werden im Bereich “Haftung” angezeigt und auch im Bereich “Buchung” für die Haftungsbuchung verwendet.

Die Reihenfolge für die Vorgabe des Haftungskontos wäre:

  • Suche in der Datenbank, falls nichts gefunden
  • Suche in der Konfigurationsdatei (falls vorhanden), falls nichts gefunden wird
  • Hartkodierte Voreinstellungen aus dem Produkt verwenden


Typ der Verpflichtung

LIATYP Beschreibung LIA-Klasse
AVL Aval 2
AKZ Akzept 1
DPZ Deferred payment Verpflichtung 1
DPF Finanzierung Nachsicht-Zahlung 1
DPU Nachsicht-Zahlung ohne Verpflichtung 4
INT Intern 4
FIP Finanzierung ist vorbereitet 3
FIO Finanzierungsreservierung 3
FIN Finanzierung 1
AVS Aval (Ankaufszusage) 2
FOR Forfaitierung 1
REP Zahlung unter Vorbehalt 3
AVG Aval (Warenfreistellung) 2
AVA Angefragtes Aval 3
SET Definition für Abrechnung 3
TNR Tenor 3
CCA CCA 2
RMD Risiko Minderung 2
RTD Risiko Transfer 2

Die Verwendung des Typs der Verpflichtung (LIATYP) wird in der Beschreibung der Geschäftsbereiche erläutert.

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